Die Remote-ID von Drohnen

Welche Daten verraten DJI Drohnen während des Fluges über die Drohne oder den Piloten? Wie hängt das mit Remote-ID in der EU zusammen und was ist eigentlich DroneID ?

Kurz für den Überblick: Bei Remote-ID (kurz RID) geht es um das Übermitteln von Daten zu Position, Höhe, Geschwindigkeit und Identifizierungsmerkmale, sodass sich eine Drohne im Flug aus der Ferne identifizieren lässt. Diese Informationen werden von der Drohne per Funkt abgestrahlt und verraten so in nahezu Echtzeit, wo sich die Drohne gerade befindet. Außerdem lässt sich bei längerer Beobachtung natürlich so auch der gesamte Flugpfad aufzeichnen und auswerten. Lange Zeit war nicht klar, welche Informationen von DJI Drohnen neben den normalen Steuer- und Telemetriesignalen übertragen werden.

Fakt ist:

Alle oben genannten Informationen fließen natürlich ständig zwischen Drohne und dem Controller des Piloten hin und her. Unbekannt war hingegen lange, ob diese Informationen auch von Dritten gelesen werden können. Dass dies technisch möglich ist, stand dabei außer Frage. DJI selbst hat mit dem sogenannten DJI Aeroscope sogar einen eigenen Remote-ID-Scanner im Angebot gehabt, der die Verfolgung von DJI Drohnen am Himmel erlaubt. Mittlerweile wurde das Produkt abgekündigt.

Über einen großen Zeitraum gab DJI aber gegenüber der Öffentlichkeit an, dass die dazu verwendeten Signale verschlüsselt sein. Das würde bedeuten, dass auch das Aeroscope die passenden Schlüssel hätte kennen müssen, um die Informationen der Drohne zu lesen. Wie das Unternehmen dann im April 2022 aber gegenüber The Verge zugab, waren und sind die sogenannten DroneID-Signale nie verschlüsselt gewesen.
Die Annahme besteht also, dass die meisten Drohnenmodelle von DJI (theoretisch seit der DJI Mavic Serie bzw. Einführung von OcuSync) entsprechende Informationen beiläufig übertragen haben. Verifiziert ist dies aber bis jetzt erst für einige wenige Modelle, wie die DJI Mini 2 oder die DJI Mavic Air 2, DJI Mini 3. Die Sicherheitsforscher, denen die Entschlüsselung von DroneID gelungen ist, gehen davon aus, dass diese Signale bereits seit 2017 verwendet worden sind.

Ein Remot ID Frame besteht dabei also immer aus einer festen Anzahl an Nachrichtenblöcken.
Dabei sind folgende Messages für ASD-STAN prEN 4709-002 (EU) definiert:

Basic ID Message: Informationen über die Drohne, Drohnentyp und die Seriennummer
Self-ID Message: Frei wählbare Nachricht des Piloten (z.B. Beschreibung der Mission)
Location Message oder Vector Message: Positionsinformationen der Drohne
System Message: Informationen über den Piloten, die Mission und die Drohnenklassifizierung
Operator ID: e-ID des Piloten (in der EU), inklusive Validitätsprüfung des Formats der ID

Mithilfe dieser Daten lassen sich dann ohne Probleme sehr detaillierte Auswertungen über den Flug eines UAVs machen.Die EU-Regelungen (EU 947/2019) sind hier „offen“ formuliert: Entweder der Standort des Piloten oder alternativ Koordinaten des Startpunktes müssen übertragen werden.

Textauszüge und PDF aus Drohnen.de